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1Petr 5,7 Alle eure Sorge werfet auf ihn; denn er sorgt für euch!

Liebe Geschwister ich möchte heute mit einer kleine Geschichte in das Thema einsteigen.

In der Bahnhofshalle fährt ein Zug ein, aber die Mutter steht nicht wie versprochen auf dem Bahnsteig. "Dann steht Mutter unten", denkt die Neunjährige und schleppt den Koffer allein die Treppe hinunter. Mutter ist aber auch nicht an der Sperre. "Dann ist Mutter draußen." Mit dem Koffer geht's durch die große Halle. Mutter ist auch nicht vor der Halle. Das Kind ist ein wenig erstaunt,  -  es ist so anders, als es sich alles während der Fahrt ausgemalt hat  -  aber es bleibt ruhig. "Dann ist Mutter gerade die Straßenbahn weggefahren!" Das Mädchen setzt sich schützend auf den Koffer, der seinen ganzen Besitz an Kleidung enthält, und schaut in die Richtung, aus der Mutter kommen muss. Zehn Minuten nach Zugeinfahrt sind vergangen. Mitleidige Augen streifen im Vorbeigehen das einsame Kind. Es sitzt da, wachsam, ruhig und selbstverständlich wie in der ersten Minute. Der Kopf fliegt nicht von rechts nach links. Keine Tränen stehen ihm in den Augen, keine Verärgerung entstellt das Gesicht. Die Augen schauen nach der einen Richtung, aus der Mutter kommen wird. Plötzlich steht Mutter da. Sie kam aus einer anderen Richtung. Es hatte unvorhergesehen jemand unterwegs ihre Hilfe gebraucht. So hatte das eigene Kind warten müssen. Nun fiel der jubelnde Ruf "Mutter!" und "Mein Kind!" in eins zusammen. "Hast du große Angst gehabt, als ich weder oben noch unten im Bahnhof war?" "Angst? Aber Mutter, ich wusste doch, dass du kommst!" "Gut, dass du das so genau wusstest, mein Kind! Aber wenn es noch länger gedauert hätte?" "Dann hätte ich gewusst, du konntest nicht kommen, und ich wäre allein heimgefahren. Nur das mit dem schweren Koffer wäre dumm gewesen." Die Mutter kann nicht anders, sie nimmt noch einmal mitten auf der Straße ihr Kind in die Arme. Das Kind wusste nichts von seiner kleinen Kindertapferkeit. Es wusste nur: Es hatte keine Angst gehabt, es hatte sich darauf verlassen, dass die Mutter kommt. Aber nun ist es doch herrlich, dass Mutter da ist und den Koffer nimmt und sie zusammen heimfahren. Die Mutter liegt abends noch lange wach und sieht immer das Kind vor sich, wie es ruhig und gewiss am Bahnhof stand und wartete. Sie schämt sich auf einmal. Sie muss denken, wie die großen Menschen  -  und oft ist sie mit dabei  -  sich meist anders benehmen, wenn der himmlische Vater sie einmal warten lässt. Da ist rasch Groll und Aufbegehren da, weil Gott "einen so im Stich" lässt. Man hat doch nichts Schlechtes getan! Man hat sich sogar bemüht, ein rechter Christ zu sein! Immer mehr wühlt man sich in Bitternis hinein, immer unruhiger, unsicherer, zerfahrener, unleidlicher und oft gar verzweifelt wird man davon! Es geht ja aber bei alledem nicht nur darum, dass wir unser Gottvertrauen verlieren, sondern es wirkt ansteckend und wirkt wie Gift für die um uns herum, die es miterleben. Sie werfen ihr Gottvertrauen dann leichter weg. Das wartende Kind machte der Mutter keine Vorwürfe. Es stellte in seinem Herzen und in seinen Gedanken der Mutter keine Bedingungen. Es rechnete ihr nicht vor, wann sie da sein müsse, um nicht seine Liebe zu verlieren. Das Kind trug den schweren Koffer, es wartete und sagte dann: "Ich wusste doch ... !", und zuletzt jubelte es. Die müde Frau dachte vor sich hin. Wir sollen den Kindern Vorbild sein. Heute war's das Kind mir. Ich will von nun an meine Last auch so selbstverständlich tragen, wie das Kind seinen Koffer trug, und will still abwarten, ob und wann der himmlische Vater uns seine Hilfe gibt! Sie kommt, allerdings vielleicht von einer ganz anderen Seite als erwartet! An Gott, den Vater, glauben, bedeutet zu wissen, dass er hilft, für uns sorgt und sich unser ganz väterlich annimmt.

Soweit die Geschichte.

Der Vers der über dem heutigen Thema steht lautet:

1Petr 5,7 Alle eure Sorge werfet auf ihn; denn er sorgt für euch!

Wenn wir in die Evangelien schauen finden wir die Aussagen Jesu, dass wir uns nicht darum sorgen sollen, was wir essen oder was wir anziehen werden und er begründet diese Aufforderung sich nicht zu sorgen damit, dass unser Himmlischer Vater weis was wir benötigen und er uns versorgen wird.

In 1 Petrus 5,7 lesen wir, dass wir ALLE Sorgen auf den Herrn werfen sollen, da er für uns sorgt.

Wenn wir uns Sorgen machen, ist es letztendlich ein Zeichen dafür, dass wir Gott nicht vertrauen, oder anders gesagt ihm nicht zutrauen das ER die Dinge im Griff hat. Ich denke auch wir können uns ein Beispiel an jenem Kind aus unserer Geschichte nehmen. Wie oft passiert es, dass wir Gott insgeheim Vorschriften machen wollen, wann und wie er zu handeln oder zu helfen hat? Wie oft geraten wir ins Murren, wenn ER nicht so handelt wie wir meinen? Wie oft wird unser Glaube angegriffen und wir kommen in Zweifel, ob Gott überhaupt eingreifen wird? Wenn wir das Gleichnis vom Sämann ansehen, entdecken wir dort folgende Aussage.

Mt 13,22 Unter die Dornen gesät aber ist es bei dem, welcher das Wort hört; aber die Sorge um das Zeitliche und der Betrug des Reichtums ersticken das Wort, und es bleibt ohne Frucht.

Zwei Dinge werden hier erwähnt, die das Wort Gottes ersticken und es fruchtlos machen.

1. Der Betrug des Reichtums!

2. Die Sorge um das Zeitliche!

Die Sorge um das Zeitliche könnte man auch mit die Sorge um Vergängliches wiedergeben. Dinge die der Vergänglichkeit unterworfen sind. Die Bibel fordert uns also auf uns NICHT zu sorgen! Was nun tun, wenn uns doch Sorgen überfallen? Wie wir gelesen haben sollen wir unsere Sorgen auf IHN werfen!

Wie geht das?

Die Antwort finden wir im Philipperbrief:

Phil 4,6-7 Sorget um nichts; sondern in allem lasset durch Gebet und Flehen mit Danksagung eure Anliegen vor Gott kundwerden. Und der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, wird eure Herzen und Sinne bewahren in Christus Jesus!

Habt ihr das auch schon erlebt, dass wenn wir unsere Sorgen vor Gott kundwerden lassen der Friede Gottes unser Herz erfüllt?

Die Last ist die uns  vorher so schwer war und uns gefangen nahm ist weg, sie ist verschwunden und satt dessen erfahren wir einen Frieden, der wirklich allen Verstand übersteigt.

Warum?

Weil die Dinge sich zwar unter Umständen nicht sofort geändert haben, aber es belastet uns nicht mehr. Geschwister wenn wir diesen Frieden Gottes nicht erfahren, sollten wir uns fragen ob wir unsere Anliegen wirklich mit Gebet, Flehen und Danksagung vor Gott gebracht haben. Wir sollten uns fragen ob wir wirklich glauben, dass Gott für uns sorgt. Ihr kennt doch sicherlich die Stelle aus Matthäus 11,28

Mt 11,28 Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, so will ich euch erquicken!

Wie viele kommen zu Jesus, laden ihre Lasten bei ihm ab und noch bevor sie AMEN sagen laden sie sich die Lasten wieder auf weil sie nicht GLAUBEN das ER die Last trägt? Ist es nicht ähnlich wie bei den Israeliten in der Wüste? Sie erlebten Gott in Ägypten mit Zeichen und Wundern wie er sie aus der Knechtschaft befreite und dennoch, kaum lies Gott sie einen Moment warten begannen sie zu murren! Wir haben nichts zu essen! Wir haben nichts zu trinken! Warteten sie auf Gottes Hilfe? Rechneten sie mit seinem Eingreifen? Ließen sie ihr Anliegen mit Gebet, Flehen und Danksagung vor Gott kundwerden und vertrauten ihm oder klagten sie Gott an und machten ihm Vorwürfe wie bescheiden es ihnen jetzt geht und das es viel besser gewesen wäre in Ägypten zu bleiben?

Nun mag sich der eine oder andere fragen warum ich das Beispiel vom Auszug aus Ägypten hier erwähne. Ganz einfach deswegen, weil es uns als Warnung dienen soll! Die Isareliten, so wissen wir ja, kamen fast alle in der Wüste um und kamen nicht in das verheißene Land. Gerade einmal 2 schafften es die aus Ägypten ausgezogen waren.

1Kor 10,10-11 Murret auch nicht, gleichwie etliche von ihnen murrten und durch den Verderber umgebracht wurden. Das alles, was jenen widerfuhr, ist ein Vorbild und wurde zur Warnung geschrieben für uns, auf welche das Ende der Zeitalter gekommen ist.

Sollte wir an einem Punkt in unserem Leben kommen wo wir Anfangen gegen Gott zu murren, dann sollte wir uns wirklich einmal Gedanken darüber machen, in wie weit es aufrichtig von uns ist zu beten „Dein Wille geschehe“!

War unser Gebet dann nicht eher so gerichtet „Dein Wille geschehe, solange es mir gut geht und dein Wille mich nichts kostet“?

Wollten wir uns doch Gott ganz ausliefern und ihm allein vertrauen, dass die Dinge die uns wiederfahren zu unserem Besten dienen; dass alles was uns trifft, jede Situation in der wir uns gegenwärtig befinden von IHM zugelassen wurde und er uns auch die Kraft gibt mit seiner Hilfe durchzukommen. Liebe Geschwister, wenn wir dieses Vertrauen zu Gott haben, dann werden uns die Sorgen nicht mehr niedermachen und gefangen nehmen, sondern auch in schwierigen Umständen und in der Ungewissheit, was die Zukunft bringen wird, werden wir „den Frieden Gottes erfahren, der allen Verstand übersteigt“!

Das wir dies immer mehr und mehr erleben und erfahren dürfen wünsche ich uns allen von ganzem Herzen.

Der Herr segne euch,

euer Wolfgang